Liebes Tagebuch!
Mir geht es gar nicht gut. Immer noch lastet die Sache mit Tullio auf mir, natürlich tut sie das. Nun kommt aber auch noch eine Triefnase hinzu. Warum sitze ich auch den halben Tag im Schnee? So musste ich wohl oder übel zum Perainetempel um mir wenigstens ein wenig helfen zu lassen. Doch es ist wohl nicht so schlimm wie ich befürchtete und da bleiben würde ich sowieso nicht.
Als ich aus einem der Behandlungszimmer kam, traf ich auf Galjan und seine Gefährtin. Luthienne heißt sie wohl. So durcheinander bin ich schon, dass ich ihren Namen bei einem der letzen Einträge nicht mehr wusste.
Galjan wollte mit mir reden. Ich hatte schon eine Befürchtung, die sich natürlich bewahrheitete. Wir gingen in eine etwas entlegenere Ecke um uns zu unterhalten.
Tullio sei verzaubert worden. Ich lachte ihn aus, weil er auf eine solche Ausrede von einem Hochstapler reingefallen war. Warum auch sollte man ihn verzaubern? Warum vor allem dann, wenn er mit Daria alleine war. Galjan warf ein, dass wohl der einzige Fehler war, dass er mit ihr alleine spazieren ging, nicht aber, dass er mich hintergangen hatte. Heute denke ich schon klarer darüber. Eine Scharlatanin? Gar Hexe? Daria? Nein... oder? Ich sollte das im Auge behalten. Mal sehen ob ich die Dame ausfindig machen kann. Das muss sich doch irgendwie feststellen lassen. Oh und wenn es sich bewahrheitet.. Sie soll sich hüten mir erneut unter die Augen zu treten.
Wie gut, dass ich noch keinen Brief verfassen konnte, der nach Gareth ging. Warum ich einen Brief nach Gareth schreiben wollte? Ich wollte Rache. Rache für das was Tullio mir angetan hat. Nicht sehr göttergefällig, dass weiß ich wohl. Und ob es Phex gefällig gewesen wäre? Nun.. hilf dir selbst dann hilft dir Phex. Tullio hätte sich selber wieder herauswinden müssen. Es wäre nur Recht, wenn ich ihn verraten würde, was ich bisher nicht getan habe. Und wohl auch lieber nicht tun werde.
Nicht nur, weil ich ihn liebe, sondern weil mir mein Verstand sagt, dass ich es wenn, dann hätte sogleich tun müssen.
Zurück zum Thema. Ich würde mit Tullio reden, dass versprach ich Galjan. Doch nicht sogleich. Ich brauche Zeit um das alles zu verdauen. Und mir zu überlegen, ob ich das wirklich eingehen kann, will und soll. Noch einen Versuch mit Tullio? Wieder auf meine Gefühle hereinfallen? Ich brauche einfach Zeit diese Sache zu überdenken, mir ein Bild zu machen, was nicht nur aus meinen Gefühlen heraus besteht.
Noch etwas berichtete mir Galjan. Fatimeh oder auch Kassandra sei zusammengebrochen. Eine gespaltene Persönlichkeit. Nein nicht, dass sie Kassandra sei. Das war dem Herrn Galjan wohl bekannt. Also war die Verkleidung doch nicht so gut, wie wir dachten. Sie hat vielleicht auch ein wenig übertrieben, was ihre Familie anging. Doch riet nicht ich ihr dazu.
Tatsächlich wollten Galjan und Luthienne mir das anhängen. Ihren Zusammenbruch, da es nicht richtig gewesen sei. Heher aber nicht richtig, wie Galjan mehrere Male beteuerte.
Ich war so zornig, dass ich die beiden beschimpfte, dass sie die einzigen seien, die wohl in Behandlung müssten und ich Fatimeh sehen wollen würde.
Galjan wollte mich aufhalten, es mir verbieten. Natürlich würde ich mir von der Knalltüte nichts verbieten lassen. So drängte ich an ihm vorbei zur Türe die sogar bewacht wurde. Wohl auf Anhieb die richtige, denn der Geweihte der Rondra, der davor stand bekam von Galjan ein Nicken, das ich nicht herein dürfe.
Gut. Mein Dickkopf siegte.
Phex zum Gruße ihro Gnaden.. so begann ich und endete, dass ich als Geweihte des Phex Zutritt erbeten würde, da ich im Auftrag Phexens mit dieser Dame reden müsse.
Dumm von mir, mich aus meiner Wut heraus so preiszugeben. Dass ich aber auch immer so aufbrausend sein muss. Warum muss dieser Magus mir auch ständig verbieten wollen jemand zu besuchen. Schon zu Juan musste ich mich an ihm vorbeischlecihen. Nein, ich will ihm nicht die Schuld für meinen Dickkopf geben, aber er fordert mich schon heraus.
Er gestand mir dann zu, die Dame besuchen zu dürfen. nein wie furchtbar nett von Herrn Galjan. Zu einem späteren Zeitpunkt, wenn es ihr besser ginge. Dagegen war nichts einzuwenden. Mit Begleitung eines anderen. Das werden wir dann sehen. Fürs erste reichte mir, dass ich meinen Willen durchbringen konnte und so bat ich die beiden auf einen Wein in den Salamander, auch wenn ich vorher wusste wie deren Antwort lautete. Ich für meinen Teil ging einen leckeren roten Wein zu trinken.
Und das wohl um einiges besser gelaunt, wenn auch die Sache mit Tullio noch auszustehen ist.