von Korja » Mi 9. Mai 2007, 14:53
Drei Tage also hatte ich jetzt Zeit mein Horn wieder zu finden. So was doofes aber auch. Na ja. Der Kreis der Verdächtigen hielt sich ja in Grenzen.
Da gab’s Salda, den alten Stipen, den Händler aus Kuslik, den Brauer und unseren Swafnirgeweihten, den ich mal direkt ausschloss. Auf Anraten von Odea!
Ich fing bei dem Händler an, denn jemand aus unserer Otta, auch wenn Salda fantaatisch ist, wie Odea sagte, würde nicht jemand anderen verraten, auch wenn ich offiziell ja noch kein richtiges Mitglied der Otta sei…
Der Händler war sehr erfreut mich zu sehen und fragte direkt nach dem Horn. Er hatte wohl noch nichts von dem Diebstahl erfahren. Odea verdrehte die Augen und stöhnte auf, als ich dem Händler fröhlig erzählte, dass es mir geklaut worden sei…
Danach gingen wir zu Stipen, Odea schwieg. Ich fragte Stipen ob er mein Horn habe, worauf hin er meinte, dass er es nicht habe, was ich mir einbilden würde, beschimpfte uns und schmiss mich raus. Odea schwieg immer noch. Ich glaube sie war böse.
Als ich sie danach fragte, brüllte sie los… Bei den Göttern! Hilfe! Wie könne man nur so blöd sein. Bald würde die ganze Stadt wissen, dass das Horn weg sei….
Ich wusste zwar nicht so genau was daran schlimm war, aber odea schien nicht bereit mir das jetzt auch noch zu erklären. Also beließ ich es dabei und sie war wieder einigermaßen beruhigt.
Auch Salda ergab nichts, blieb noch der Brauer. Odea glaubte nicht, dass er nachts einfach so hätte, das Horn klauen können, deswegen wollte sie ihn erst gar nicht fragen. Denn auf dem Fest hätte ihn ja jeder gesehen. Es musste jemand sein der sich im Langhaus bewegen konnte ohne aufzufallen. Also ein Thorwaler (wohl nicht der Händler) oder sogar jemand von der Otta. Doch alle hatten mitbekommen, was für einen Preis der Händler mir für das Horn zahlen wollte. Also war der Verdächtigenkreis plötzlich doch von größerem Ausmaß!
Ich überredete Odea doch noch den Brauer zu finden und wir fanden heraus, dass er wohl in einer Hütte in einem kleinen Wäldchen etwas außerhalb der Stadt wohnte. Das ließ Odea dann doch aufmerken! Sie meinte ein Brauer wohne nicht außerhalb der Stadt.
Wir gingen hin! Und fanden ein Häuschen. Aber keinen Brauer. Ich klopfte, keiner da. Ich öffnete die Tür. Unverschlossen. Ich ging rein und Odea folgte mir.
Komisches Häuschen. Viele Pflanzen, spärlich eingerichtet. Ein Tontopf hing über einer Feuerstelle. Odea schaute sich um. „Aha.“ Kam von ihr.
„Schau dich mal um Kleines! Was erkennst du?“ Hach, endlich mal wieder ein Spiel, an diesem ernsten Tag. Ich schaute mich um. Viele Pflanzen, ein Holztisch, 2 Holzhocker, eine Holzkelle hing neben der Feuerstelle, überhaupt war alles aus Holz oder Ton. Keine Waffen, kein Metall. „Kein Metall! Bingo!“ sagte Odea. Ich guckte sie fragend an.
Sie zog mich wieder nach draußen und sagte ich solle schon mitkommen, alles Weitere erkläre sie mir hinterher.
Wir gingen zurück zum Langhaus. Ich sollte mir meinen Säbel schnappen und mit ihr mitkommen. Sie zog sich so ein komisches Lederdingen über, nahm ihre Barbarenstreitaxt und eine Armbrust mit und deutete auf die Tür. „Los!“ Ich ging hinter ihr her. Und wir gingen wieder Richtung Brauerhaus. Ich verstand überhaupt nix. Aber Odea klärte mich unterwegs auf. „Wenn das das Haus des Brauern ist, ist unser lieber Brauer ein Druide“, meinte Odea.
Was Druiden sind erklärte sie mir dann auch. Sie wusste ja, dass ich selbst auch zaubern konnte und ich schlug ihr vor, dass ich erst mal alleine reingehen werde, weil das ganze Waffenzeugs was sie da mit sich rumschleppte eventuell nicht sehr nett aussieht. Sie guckte mich mit großen Augen an, bejahte aber.
Odea versteckte sich im Wäldchen, so dass sie im Notfall schießen konnte und ich stapfte zur Tür. Klopfte und eine Weile später ging die Tür auf. Der Brauer, ein junger Mann in Lederhose und einem Hemd, machte mir die Tür auf. Es war der Brauer. Erstaunt schaute er mich an, dann bat er mich hinein.
Ich ging hinein, wir setzten uns und ich sagte ihm: „Du hast mein Horn. Ich will’s wieder!“
Er schaute mich verdutzt an, sagte aber nichts, sondern nickte. Ha, dachte ich mir doch. „Warum glaubst du sollte ich es dir wieder geben? Weißt du überhaupt, dass dieses Horn gefährlich ist? Und was willst du schon mit einem solchen Horn? Du kannst es doch gar nicht benutzen!“ Ich sagte ihm, dass ich es sehr wohl benutzen könne. Zum trinken, wenn schon nicht zum tuten, denn dann kämen ständig irgendwelche Windhosen.
Verdutzt schaute er mich an. „Windhosen? Wenn du darein tutest?“ Ich nickte und er sah sehr verwirrt aus.
Plötzlich fiel die Tür aus den angeln und Odea stand mit ihrer Axt in der Tür.
„Hände auf den Tisch und nicht zwinkern! Ich weiß genau, dass ihr Druiden durch kleinste Bewegungen irgendwelche Zauber macht!“
Der Druide legte langsam die Hände auf den Tisch und schaute Odea mit großen Augen an. Er wagte wohl tatsächlich nicht zu zwinkern. Aber Odea bot auch ein schönes Bild! Ich musste lachen! Ich sagte Odea, dass sie sich gar nicht so aufführen müsse und es schon in Ordnung sei. Wir haben uns ja nur unterhalten. Odea glaubte das wohl nicht und behielt den Druidenbrauer im Auge, der immer noch nicht gezwinkert hatte und ihm standen die Tränen schon in den Augen.
Ich sagte ihm, dass er sich um Odea mal nicht sorgen solle, sie übertreibt immer ein bisschen.
Er fragte mich, ohne von Odea weg zu schauen, ob ich wisse was das für ein Horn sei und ob ich in irgend einer Art und Weise was mit Magie zu tun hätte, denn eigentlich könnte man aus dem Horn nur eine Windhose bekommen, wenn man irgendwelche Zauberkräfte in einem hätte.
Ich war etwas verwirrt. Zauberkräfte in mir? „Ja, bei den Zwölfen. Ich bin ein Schelm und ich kann da gewisse Dinge“, sagte ich ihm ganz ehrlich, woraufhin er jetzt aber doch von Odea wegschaute, kurz blinzelte und dann die Augen noch weiter offen mich anstarrte, nur um dann schnell wieder zu Odea zu schauen, die sich aber nicht gerührt hatte.
„Das erklärt einiges. Und was meint ihr jetzt zu tun?“ Ich erklärte ihm, dass ich das Horn wieder bräuchte, weil sonst es da einige Folgen für mich geben könnte, die nicht ganz so schön seien. Er nickte und meinte, dass wir dann eine Lösung finden müssen, wohin das Horn soll, denn es sei einfach zu gefährlich, es einfach so in einem Langhaus zu lassen. Dort könnte es viel zu einfach entwendet werden. Er musste grinsen und auch Odea schien etwas lockerer zu werden und nahm ihre Axt runter. Der Druide, Eilif sein Name, sah uns fragend an.
„Ich finde, wir sollten das Horn zusammen zum Swafnir Tempel bringen, ohne dass uns jemand damit sieht. Es dort auf den Altar legen und die Geweihten werden schon dafür sorgen, dass es nicht in falsche Hände gerät!“ Odea und Eilif schauten mich an, doch nach einiger Zeit nickten beide. Eilif sagte, dass er sich dann jetzt gerne wieder bewegen würde, da er das Horn nicht hier im Haus habe, sondern vergraben, ein Stückchen im Wald. Das machte Odea anscheinend wieder nervös, denn sie nahm ihre Axt und deutete uns beiden vorzugehen und folgte dann. Bereit für den Notfall. Ich fand das eher lustig. Klasse. Ich hab noch nie einen Druiden getroffen. Ob der auch ein paar lustige Zauber kann? Das werde ich noch herausfinden, hihi.
Wir gingen ein Stück in den Wald und an einer großen Tanne fing Eilif zu buddeln an. Nach kurzer Zeit kann eine kleine Kiste zum Vorschein in der das Horn war. Wir nahmen es raus. Eilif packte es in die Tasche und gingen in Richtung Swafnir Tempel. Es war mittlerweile schon spät und Odea meinte, dass es doch ein wenig auffällig wäre wenn sie so bewaffnet da rein käme, deswegen würde sie jetzt lieber schon Mal zur Otta zurück kehren, aber wehe dem Druiden, er würde auch nur eine falsche Bewegung machen. Odea würde ihm auf die Schliche kommen und ihn bis ans Ende seiner Tage folgen.
Eilif schien immer noch ordentlichen Respekt vor Odea zu haben.
Wir konnten uns dann aber auf dem Rest des Weges in Ruhe unterhalten.
Er war gerade erst aus der Ausbildung gekommen und kann noch gar nicht so viele Zauber, als das er es mit jemandem wie Odea unbeschadet aufnehmen könnte. Wir machten außerdem aus, dass ich ihn nicht verraten werde als Druide und er mich als Schelm nicht, weil in Prem ja bekanntlich Magie nicht gerade das beste Thema ist.
Wir legten dann das Horn ab, ohne das uns dabei jemand gesehen hat, außer vielleicht Swafnir persönlich, und gingen dann jeder unseren eigenen Weg. Ich betete noch rasch und besuchte Thore, unseren Otta-Swafnirgeweihten-Dingens und dann ging auch ich schlafen.
Am nächsten Morgen wurde ich vom Käptn aus der Hängematte geschmissen. Es herrschte ziemliche Aufregung im Haus. Das Horn sei wieder da. Ich grinste und zog mir was über. Dann sollte ich mit dem Käptn zum Hetmann.
Der hatte schon eine Versammlung einberufen und verkündete nun, dass das Horn im Swafnir Tempel sei und ich Korja damit von allem freigesprochen, es täte ihm leid die ganze Sache, aber ich solle demnächst aufpassen was mir geschenkt würde und der Käptn solle gefälligst nicht mehr solch eigenartige Geschenke übergeben.